Prominente Stimmen
Nicht dem Wahnsinn anderer folgen

« Nach 1815, 1914 und 1939 steht die Neutralität erneut zur Debatte. Ist die Schweiz an einem Scheidepunkt ihrer Geschichte angelangt? Ein Teil der Elite behauptet, mit dem Ukrainekrieg sei die Zeit der Neutralität abgelaufen. Sie fordert eine Neuorientierung, insbesondere mit einer Annäherung und wahrscheinlich einer Mitgliedschaft in der NATO.
Die Kriege von früher erinnerten die Schweizer daran, wie wichtig es ist, nicht dem Wahnsinn anderer zu folgen. Heute erwarten unsere Vorfahren von uns, dass wir das bewährte Instrument der Neutralität nicht über Bord werfen, sondern es erneuern und in den Dienst weltweiten Friedens und der Verständigung stellen. Die Neutralität hat nicht nur eine glänzende Vergangenheit, sondern auch eine vielversprechende Zukunft. Sie zählt auf die Schweizerinnen und Schweizer unserer Generation. Werden wir unserer Geschichte gerecht! »
Aktive Neutralität

«Heute nimmt die Neutralität das Gewand der Unparteilichkeit an, die Neutralität eines Richters, der das Gesetz anwendet. Eine solche Bedeutung beruht nicht auf einer angeblichen Gleichgültigkeit, sondern in der Tat auf einer Entscheidungsfindung. Sie ebnet den Weg für eine aktive Neutralität, indem sie durch eine engagierte Politik auf die Verhütung und Lösung von Konflikten abzielt. Aber auch hier impliziert eine solche Interpretation, sich nicht an den Konflikten oder Kriegen anderer zu beteiligen und auf Gewalt zu verzichten. Sie zwingt nicht zu Schweigen und Gleichgültigkeit, sondern im Gegenteil dazu, sich gegen krasse Verletzungen des Völkerrechts zu erheben.»
Neutralität in der Verfassung verankern

«Das Prinzip „Sicherheit im Innern, Friedensförderung nach aussen“ prägt die Schweiz seit Jahrhunderten, verleiht ihr Stabilität und sichert ihr Ansehen in der Welt. Es ist der richtige Zeitpunkt, die Neutralität in der Verfassung als zukunftsweisendes Leitprinzip unseres Landes zu verankern.»
Glaubwürdige Neutralität

«Die Neutralität lebt von der Glaubwürdigkeit. Deshalb muss die Schweiz im Frieden eine solche Politik verfolgen, die es ihr im Krieg erlaubt, neutral zu sein. Eine Anbindung an die EU oder eine enge Zusammenarbeit mit einem militärischen Bündnis wie der Nato ist mit einer glaubwürdigen Neutralität nicht vereinbar.»
Les dix commandements

Depuis 1996, notre politique étrangère, subrepticement, presque insidieusement, sans communication avec le public, a pris une tournure de plus en plus atlantiste, évidente aujourd’hui, dans les options prises par le Conseil fédéral à l’égard de l’Ukraine et d’Israël. La «Realpolitik» a été remplacée par la «moraline» chère à Nietzsche. Dans un livre à paraître en 2025, je synthétise mes réflexions en proposant en conclusion les «dix commandements» de la neutralité et les dix raisons de la préserver à notre avantage.
Un element indispensable

«La neutralité est un élément indispensable du soft power de la Suisse. Sans elle, nous devenons une nation inutile.»